Kinderhaare beginnen sich bereits am Ende des dritten Embryomonats zu entwickeln. Dabei verdicken sich Oberhautzellen. Die sogenannten Basalzellen senken sich bis in die Lederhaut und teilen sich weiter. Unter der Lederhaut wird das vertikale Wachstum vom Unterhautfettgewebe gestoppt. Dadurch stülpt sich der Bulbuszapfen ein. Der Haarkeim entwickelt sich. Die Mutterzelle teilt sich alle 13 Stunden. Die neuen Zellen füllen den Haarkanal aus. Sie stossen nach oben, verhornen und werden zum Haar. Die Haare wachsen so rund 10 bis 15mm pro Monat. Und dies 5-7 Jahre lang (Anagenphase ständig rund 85% der Haare). Danach verdickt sich der Haarbalg und schneidet die Haarwurzel von der Ernährung ab. Dadurch gibt es keine Zellteilung mehr. Das Haar verhornt und stirbt nach 2-3 Wochen ab (Katagenphase ständig rund 1% der Haare). Nun beginnt die Telogenphase oder auch Ruhephase. Hierin befinden sich ständig rund 14% unserer Haare. Sie dauert etwa 3-4 Monate. Danach entsteht unter dem abgestorbenen Haar ein neues, welches das alte herausstösst. In unseren ersten Lebensjahren muss sich die Verteilung dieser Phasen noch einpendeln. Das heisst, dass Kindern anfänglich kaum Haare ausfallen, es dann aber plötzlich zu viel gleichzeitig ausfallenden Haaren kommen kann. Dann also nicht erschrecken. Das ist alles richtig und normal. Ausserdem werden Haare während ihres Wachstums immer etwas dicker. Weil kleine Kinder noch alles junge Haare haben, ist die mittlere Haardicke dünner als die von Erwachsenen. Dies hat den schönen Nebeneffekt, dass Sonne und Wasser stärker wirken und wir so im Sommer schöne, natürliche Meches und hellere Haarfarben entwickeln.
Kinderhaare pflegen
Kinderhaare sind also grundsätzlich gleich wie die Haare von Erwachsenen. So müssen sie grundsätzlich gleich gepflegt werden. Die Pflege ist aber nicht ganz so einfach. Kinder mögen es meist nicht, wenn man ihnen an die Haare geht. Zu kräftige Shampoos können die Haut reizen und brennen in den Augen. Desweiteren ist die Kopfhaut noch etwas empfindlicher, also ist das Ziehen an den Haaren auch noch schmerzhafter. Dennoch raten wir bei Coiffure-Activ von der Verwendung von Babyshampoos ab. Dieses hat meist einen PH Wert leicht über 7. Dadurch brennt es nicht in den Augen und öffnet die äussere Schuppenschicht der Haare. So wirken die Haare voluminöser. Die geöffnete Schuppenschicht macht unsere Haare aber auch verletzlicher. Deswegen empfehlen wir hier, die Haare lieber nur alle paar Tage mit Shampoo zu waschen. Da dann aber ein gutes, geeignetes zu nehmen. Hier achten wir lieber auf die Schonung der Kopfhaut und die Geschmeidigkeit der Haare. So wird das Kämmen oder Bürsten einfacher. Die restlichen Tage genügt es ja vollends, Sand und Erde mit Wasser herauszuspülen. Nach der Wäsche bitte die Haare erst etwas antrocknen lassen und dann vorsichtig mit einer weichen Bürste behandeln. Mit dem Trocknen schliesst sich die Schuppenschicht des feinen Haares wieder. Dies unterstützen wir auch mit der geeigneten Bürste. Dann ist das Haar weniger verletzlich wenn wir beim Kämmen daran ziehen müssen und wir beschädigen die Wasserstoffbrücken nicht. Ausserdem kommt der feine Glanz zurück. Hier hilft es auch, regelmässig beim Kindercoiffure die Spitzen zu schneiden. So entsteht kein Spliss, der wieder dazu führt, dass sich Haare „verstrubbeln“ und dann nur noch schwer zu kämmen sind. Um dies zu verhindern ist es ebenfalls wichtig, lange Kinderhaare vor dem Schlafen zu groben, nicht zu eng geflochtenen, Zöpfen zu binden, was am Morgen gleich noch zu hübschen Locken führt.